I - Fragen Tragen

fragen tragen, sie tragen, sie treiben uns um, sie wirbeln uns auf, sie kommen an, immer und überall. 

und immer wieder vor allen dingen. 

wir tragen sie mit uns herum, manch einer, es sind meist die, aus deren augen so viel stille spricht, kann sie sehen, all' die fragen, die uns kleiden, die unsere haut berühren und die wir so nah tragen an unserem herzen.

vielleicht, und wahrscheinlich ist es so, vielleicht sind wir deshalb oft so nackt in unserem tun, und nackt auch in unseren berührungen, in unseren bewegungen, weil es dann nicht unsere finger sind, die einander haltend berühren, die einander halt suchend finden, und es sind dann auch nicht unsere lippen, die nach liebe schmecken und nach glück, so, wie es eigentlich sein sollte immer im leben. es sind dann so oft unsere fragen, unsere ängste, die uns treiben, die uns sprechen lassen und schreien, die um sich schlagen, laut und brachial, die die falschen worte sagen und die machen, dass wir gehen, zur falschen zeit, und schreiben, aber immer und so oft an dem vorbei was wirklich wichtig ist.

II: SCHREIBEN 

schreiben ist auch immer geschrieben werden. das ist auch immer ein treiben, ein getrieben werden, schreiben ist doch auch so oft und vor allem, und für mich ist es auch am wahrhaftesten, wenn es so ist, wenn es ein

– GESCHRIEBENES GETRIEBEN WERDEN –

ist. wenn es dich packt und nimmt und immer wieder forttreibt, hin, in neue welten, zu dingen, die du gar nicht kennst, hin zu fremden welten und wenn es dir mut gibt, das wort, oder der satz, der dich treibt.

schreiben ist immer auch erkunden und ertasten, fast wie tanzen, einem gefühl folgen, eine spur suchen, ein leise werden und tauchen in den moment, tauchen in dem moment. was findest du, wenn du ganz leise wirst?